Manche treffen ihn abends auf der Couch, manche beim Versuch Abzunehmen, auszumisten oder Sport zu treiben. Workaholics hingegen treffen ihn im Büro, Unibibliotheken,  Besprechungen, Arbeitsgruppen, Projektteams. wenn er sie davon abhält, endlich Feierabend zu machen und ihnen zuflüstert, sie haben noch nicht genug gearbeitet oder gelernt.  Jeder hat einen Günter, wie Management-Trainer Dr. Stefan Frädrich den inneren Schweinehund bezeichnet. Er hat fantastische Tricks drauf, wie zum Beispiel auf unserem Foto, als er glaubt, man entdeckt seine Tarnung nicht zwischen den schwedischen Elchen. Deshalb habe ich Ihnen ein paar Tricks  parat, wie Sie seinen Strategien und Taktiken erkennen können und damit umgehen lernen, was Sie viel Zeit und Energie spart.

Erkennen Sie seine Strategien, Taktiken.

Seine Lieblings-Sabotage-Sprüche:

  • Ich bin einfach noch nicht in der Stimmung
  • Erst etwas aufräumen
  • Noch noch kurz…
  • Das hat noch genug Zeit
  • Der/Die macht das doch auch nicht
  • Es ist nicht meine Schuld
  • Schaffe ich eh nicht….
  • Hat eh alles keinen Sinn….
  • Hat schon beim letzten Mal nicht geklappt

Machen Sie ihn sich zum Freund, das spart Zeit

Sie können ihm weder weglaufen, noch ihn vertreiben oder auf Dauer einsperren. Im Gegenteil, je mehr Sie ihn bekämpfen, um so bissiger wird er. Machen Sie in sich zum  Freund!

Entdecken Sie seinen positiven Zweck:

Nicht immer ist Günters Widerstand schädlich. Er will uns zum Beispiel vor Überforderung bewahren, also auf sinnvolle Grenzen in Ihrem Leben hinweisen. Lernen Sie von ihm, auf sich zu achten.

Lernen Sie von Günter

Ab und an mal wieder Kind sein, den Augenblick genießen, Unsinn treiben, albern sein, etwas verrücktes tun.

Achten Sie auf Ihre Wortwahl bei der Zielformulierung:

Die Wahl der Worte beeinflusst Ihre Sicht auf die Dinge und Gefühle. Sagen Sie in Zukunft statt: „Ich muss“ oder schlimmer, „ich müsste“ bitte lieber „Ich ich will“. Satt, „ich möchte“, sagen Sie „ich kann“. Statt „Ich werde“ ein freudiges „ich darf“.
Formulieren Sie immer in der Gegenwart und mit konkreter Zeitangabe: Beispiel: Heute lerne ich von 9 bis 11.3 Uhr und mache jede 45 Minuten eine kurze Pause.


Legen Sie den Fokus auf die Lösung

Statt eine Situation als „unlösbar“ zu bezeichnen, überlegen Sie sich, wie Sie eine Lösung finden können. Sagen Sie nicht: Ich kann das sowieso nicht. Sagen Sie lieber: Wie schaffe ich das am besten?

Positive Zielformulierungen wählen

Negative Zielformulierungen sind nicht „gehirngerecht“. Unser Gehirn kann nicht etwas „nicht“ denken. Erst wenn Sie ausdrücken, was Sie stattdessen tun wollen, kann sich Ihr Gehirn eine Vorstellung vom Ziel machen. Beispiel: Keine Schokolade essen, ist tödlich – im Gehirn kommt nur „Schokolade essen an“.

„Negatives“ als Vorstufe künftiger Erfolge betrachten

Sehen Sie Probleme als Chance, Schwierigkeiten als Herausforderung, Fehler als Orientierungshilfe und Misserfolg als Zwischenergebnis auf dem Weg zum Erfolg.
Nehmen Sie Günter liebevoll, aber bestimmt etwas in die Zange:
Stellen Sie sich einerseits vor, welchen Gewinn Ihnen das erstrebte Verhalten bringen wird, und führen Sie sich auf der anderen Seite deutlich die Nachteile vor Augen, die eintreten werden, wenn Sie Ihr Vorhaben fallen lassen. Gehen Sie stark ins Gefühl.

Überforderung vermeiden

Unterforderung und Überforderung sind die größten Motivationskiller im Leben. Wer sich ständig überfordert und gar nicht mehr auf die Warnungen seines Schweinehundes hören will, wird es umso häufiger mit dessen Sabotageakten zu tun bekommen.

Treffen Sie eine klare Entscheidung

Eine eindeutige Entscheidung ist Grundvoraussetzung für den Erfolg Ihres Vorhabens. Erstellen Sie eine Liste mit allen Dingen, die Sie endlich in Angriff nehmen wollen. Treffen Sie dann zu jedem Punkt eine bewusste Entscheidung, ob Sie ihn wirklich anpacken wollen. Legen Sie dazu bei Bedarf eine Vor- und Nachteilliste an.

Dem WWW&W-Prinzip folgen

Beschaffen Sie sich die nötigen Informationen, damit sie WIRKLICH WISSEN, WARUM Sie etwas wollen, und eigenen Sie sich das nötige Know-how an, WIE Sie die Angelegenheit am leichtesten und effektivsten angehen.

Ein Gefühl der Machbarkeit besitzen

Wenn Sie ein Ziel erreichen wollen, muss es nicht nur objektiv realistisch sein, sondern Sie brauchen bereits im Vorfeld subjektiv das Gefühl der Machbarkeit. Das Gefühl, dass Sie es schaffen können. Dass das Vorhaben für Sie wirklich realisierbar ist.

Machen Sie es wie beim Austern-Essen

Kleine aufgeschobene Vorhaben gehen Sie an, wie man Austern isst. Eines nach dem anderen, nie gleichzeitig. Die Gefahr beides nicht zu schaffen, ist sonst sehr groß.

Wie man einen Elefanten isst, oder Mammut-Vorhaben anwendet. 

Große Vorhaben packen Sie so an, wie Sie einen Elefanten essen würden: In kleine Häppchen geschnitten. Das heißt: in kleinen, überschaubaren und zeitlich begrenzten Einheiten unterteilt. Stückchen für Stückchen. Am Anfang in Etappen. Zu Beginn im Zweifel, lieber zu kleine, als zu große Happen.

Konkrete, messbare Ziele setzen

Befehle im Kooperativ lassen Sich nicht verwirklichen. Ohne konkrete Anfrage kann Ihr Gehirn Ihr Vorhaben nicht umsetzen. Also statt „Früher aufstehen“, konkret: Täglich um 6 Uhr aufstehen.

Schriftlich terminieren

Schriftliche Termine sind für Ihre Ziele „überlebenswichtig“. Ohne Termin hat Ihr Schweinehund die Macht. Selbst ohne Ziel, setzen Sie sich einen Termin, bis wann eine Entscheidung in irgendeine Richtung da sein muss. Setzen Sie sich feste Endtermine (Deadline), Zwischentermine und konkrete Einzeltermine. Jeden Tag – und tragen Sie die in dn Kalender ein.


Spielräume und Pufferzeiten einplanen

Reservieren Sie mindestens ein Drittel mehr Zeit, als Sie anfangs für die Verwirklichung Ihrer Vorhaben für erforderlich halten. Die meisten Menschen unterschätzen die Dauer vieler Angelegenheiten. Wenn Sie doch früher fertig sind, umso besser.


Pausen und Freizeit einplanen

Wer nicht mehr genießen kann, wird ungenießbar. Und: Wer sich nicht genügend Freizeit gönnt, um zu regenerieren, arbeitet bald mit halber Kraft und wird es mit seinem Schweinehund zu tun bekommen. Aber auch Pausen und Freizeit wollen geplant sein.

Setzen Sie Prioritäten

Schwierigen Vorhaben, bei denen Ihr Schweinehund Ihnen vermutlich besonders in die Quere kommt, bei denen Sie sich besonders überwinden müssen, geben Sie bereits eine Priorität 1 bei der Planung.
Erledigen Sie derlei Aufgaben so früh wie möglich am Tag. Schweinehund-Angelegenheiten haben Vorfahrt.

Mehr Tipps gibt es in der Fortsetzung.