Keinen Erfolg mit klassischem Zeitmanagement?
Ein paar Tipps für kreative Köpfe
Sie haben schon diverse Zeitmanagement-Methoden ausprobiert, sich teure Zeitplaner gekauft, trendige Selbstorganisations-Apps und waren auch wirklich motiviert. Doch der neue Zeitplaner ist auch 6 Monate später noch jungfräulich weiß und die App schlummert irgendwo auf Ihrem Smartphone. Stattdessen notieren Sie mal hier, mal da, merken sich einiges und anderes wird von anderen erinnert… Vielleicht verzweifeln Sie daran. Und Sie denken sich wie undiszipliniert Sie sind und beschließen, ein neues Zeitplanbuch, eine neue App muss her und mit etwas Selbstdisziplin muss das doch zu schaffen sein – bis zum nächsten Mal und dem nächsten Mal….Kommt Ihnen das bekannt vor? Falls ja, ist es Zeit für die alles entscheidende Hypothese: Vielleicht sind Sie ein rechts hemisphärisch denkender Zeitmanagement-Typ? Diese Frage ist nicht abwegig. Es ist inzwischen hinlänglich bekannt, dass unsere linke und rechte Hirnhälfte für sich jeweils ein selbständig arbeitendes Gehirn ist. Dabei arbeitet die linke Hirnhälfte logisch und die rechte kreativ. Natürlich sind beide Gehirnhälften nicht nur biologisch miteinander verbunden, sondern auch neuronal vernetzt – sodass jeder kreative Mensch auch eine logische Seite hat und ein Logiker in manchen Bereichen kreativ sein kann. Dennoch haben wir eine Präferenz – und die ist es, die sich in solchen Dingen wie den üblichen Zeitmanagement-Methoden niederschlägt. Das klassische Zeitmanagement ist von linksdominanten Gehirnhälften-Denkern geschaffen worden, weshalb es für linksdominante Menschen optimal ist – aber was ist mit den kreativen, den rechtshemisphärisch denkenden Menschen?
Hier zwei Beispiele aus dem Leben

Beispiel: Ordnungssysteme: Wenn ein linksdominanter Mensch ein Ordnungssystem aufbaut, zum Beispiel in Akten und Ablagefächern, wird er dieses System mit Zahlen und Buchstaben kodieren. Ein rechtsdominanter Ty hingegen wird zu Symbolen greifen wie Icons, Bilder oder Logos der Kunden. Um Prioritäten zu definieren, wird er Farben nehmen, wie Rot für hohe Priorität, Grün für Postausgang etc., mit denen er seine Vorgänge markiert – oder gleich Ablagefach und Ordner in den jeweiligen Farben anschafft.
Beispiel: Das Delegieren

Durchschnittlich werden Mitarbeiter alle drei Minuten aus ihrer Aufgabe herausgerissen: Das Telefon klingelt, eine neue Email ploppt auf, der Kollege fragt etwas, eine kurzfristige Besprechung drängelt und die gut organisierte To-Do-Liste und eingeplante Pufferzeiten sind meist schon eine Stunde nach Arbeitsbeginn obsolet. Danach heißt es: Irgendwie Überleben. Multitasking klingt da nach brillanter Geheimwaffe. Nur ein bisschen üben und schon klappt emailen und telefonieren gleichzeitig, während man mit halbem Ohr noch zuhört, was der Kollege möchte und ihm rasch einen Vorgang heraussucht, um im Anschluss im Meeting parallel Emails zu beantworten. Der Glaube, es funktioniere, wenn wir gleichzeitig von Aufgabe zu Aufgabe springen, wären wir schneller und effektiver, hält sich hartnäckig als hoffnungsvolles Nirvana aller Gestressten.

Ein Ammenmärchen, das längst von der Neurowissenschaft widerlegt wurde. Der Vortrag zeigt auf kurzweilige Weise auf, warum Multitasking nur vordergründig effizient ist, nicht aber effektiv, da die Bearbeitungszeiten für Aufgaben sich damit deutlich verlängern. Die Konsequenz: Konzentrationsschwierigkeiten, kurze Aufmerksamkeitsspannen, Vergesslichkeit und geringe Frustrationstoleranz haben inzwischen einen Namen: ADT (Attention Deficit Trait – auf Deutsch „temporäre Aufmerksamkeitsstörung“). Wie es gelingt, das zu vermeiden und dennoch konstruktiv zu arbeiten, zeigt der Vortrag in einer gelungenen Mischung aus wissenschaftlichen Fakten, unterhaltsamen Anekdoten und hilfreichen Tipps.

 

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Wenn ein Linksdominanter eine Aufgabe delegiert, dann wird er überwiegend darüber reden und schreiben, und zwar abstrakt mit Nennung von Kennzahlen, Auftragsnummern und Projektnummern – aber zielgerichtet ohne Umwege. Delegiert ein kreativ denkender Mensch,  so wird er anhand von einfachen Beispielen erklären, worum es geht. Dabei nimmt er Flipchart, Zeichnungen oder bildhafte PPTs zur Hilfe.

Diese simplen Beispiele, die Sie so oder so anders sicher kennen, verdeutlichen ein großes Problem: Stellen Sie sich vor, ein linksdominanter Typ erklärt einem rechtsdominanten Typ was zu tun ist und delegiert ihm eine Aufgabe zum Zeit zu sparen? Es ist davon auszugehen, dass die Aufgabe nicht lösbar ist – aber viele Probleme bereitet, da diese unterschiedliche Erklärweise damit zu vergleichen ist, als ob zwei Menschen zwei verschiedene Sprachen sprechen.

Was bedeutet das nun für Sie?

Erst einmal zwei wichtige Erkenntnisse:

Wir ticken im wahrsten Sinne unterschiedlich und wenn Sie mit dem klassischen Zeitmanagement nicht zurecht kommen, liegt das nicht an ihrem Schweinehund oder der Selbstdisziplin, sondern schlicht daran, dass Sie vielleicht ein kreativer Typ sind. Ähnlich verhält es sich mit gescheiterten Projekten oder Problemen mit Kollegen, wo Sie das Gefühl haben: Der versteht mich einfach nicht.

Irgendwie auch beruhigend – nicht wahr? 

Was Sie nun aus der Erkenntnis machen, das lesen Sie im nächsten Post dazu.